Mehrschwänzige Eidechsen sind eher selten anzutreffen. Nachdem wir vor ein paar Wochen über eine doppelschwänzige Zauneidechse berichtet haben, wollen wir euch eine von uns fotografierte doppelschwänzige Kanareneidechse nicht vorenthalten. Das Männchen von Gallotia galloti haben wir auf Teneriffa im Nordosten fotografieren können. Auch bei Gallotia stehlini konnten wir diese Doppelschwanzbildung bereits sehen.
Eine absolute Seltenheit stellt sicherlich die dreifache Schwanzbildung dar. Diese Besonderheit hat uns Axel Schonert zukommen lassen. Er konnte 2017 eine weibliche Zauneidechse mit dem dreifach gegabelten Schwanz in Sachsen-Anhalt fotografieren. Eine derartige Gabelung des Schwanzes konnte ich bisher noch nirgends sehen. Er stellt uns diese Bilder zu Veröffentlichung zur Verfügung, darüber freuen wir uns besonders. Wie bereits im letzte Blogbeitrag geschrieben kommt es zur mehrfachen Schwanzbildung meist, wenn eine vorherige Autotomie nicht vollständig erfolgt ist. Generell gilt es, dass Eidechsen den Abwurf des Schwanzes erst im letzten Moment eines Angriffs veranlassen. Das abgeworfene Schwanzstück zuckt stark weiter, um den Angreifer von sich selbst abzulenken. Nach der Autotomie sind die Eidechsen die nächsten Tage sehr ruhig und versteckt lebend. Das Nachwachsen des Regenerats dauert ungefähr ein Jahr, es wird nur nahezu die vollständige Länge des Originalschwanzes erreichen. Das aus knorpelähnliche Regenerat kann nur vollständig erneut abgeworfen werden.
Mehrschwänzige Eidechsen und noch die eine oder andere Besonderheit der einheimischen Herpeteofauna zeigen wir in unserem Buch:
Eingeborene und Reingeschmeckte Reptilien Deutschlands
Hier geht’s direkt zur Bestellung
aus dem Inhalt:
Keine Kommentare