Die Akinese der Ringelnatter ist meist der letzte Schritt eines natürlichen Schutzreflexes. Doch der Reihe nach. Kommt man Ringelnattern zu nahe versuchen sie in der Regel zu fliehen, meist schon lange bevor man sie sieht. Gelingt ihr dies nicht, kommt es zu Zischlauten, Kopfstößen oder dem Drohen mittels einem Aufstellen des Kopfes, ähnlich wie sich Kobras „aufstellen“. Ein echter Biss kommt eher selten vor. Meist sind Ringelnatter zuvor schon aktiv, die Bedrohung auf Abstand zu halten. Als erstes entleeren sie die Postanaldrüsen. Das darin enthaltene Sekret stinkt wie seit längerem nicht mehr gereinigter Fischladen. Die austretende gelbe Flüssigkeit kann auch dabei auch mit Hilfe des Schwanzendes verspritzt werden.
Merkt die Ringelnatter, dass alle diese Maßnahmen den Angreifer nicht vertreiben, greift sie zum letzten Mittel. Die Akinese der Ringelnatter ist also ein Schutzreflex, um den Angreifer aufzufordern von ihr abzulassen. Blitzschnell ringelt sich die Natter zusammen und dreht sich auf den Rücken. Oft sperrt sie dabei das Maul auf und lässt dabei die Zunge heraushängen. Um den ganzen Totstellreflex noch so glaubwürdig wie möglich zu gestalten tritt dabei ein Blut-Speichel-Gemisch aus. Lediglich Aasfresser dürfte das nun nicht mehr interessieren, und sie würden von Ringelnatter ablassen.
Bemerkt die Ringelnatter, dass keine Gefahr mehr besteht, dreht sie sich wieder auf die Bauchschuppen und schlängelt in ein Versteck.
Die auf dem Foto abgebildete Ringelnatter haben wir heute aus dem Freilandterrarium in den Kühlschrank umgesiedelt. Letzte Nacht hatte es immerhin schon -1 Grad. Bei der Entnahme hat sie sich sofort auf den Rücken gedreht.
Mehr über unsere Reptilien zeigen wir auf der Unterseite Haltung
Keine Kommentare