Gallotia intermedia (Barbadillo, et al., 1999) wurde erst im Jahr 1999 beschrieben. Das Vorkommen im Nordwesten der Insel wurde zuerst entdeckt. Ein weiteres Vorkommen der Art im Süden wurde im Folgenden der ersten Veröffentlichung bekannt. Die beiden bekannten Vorkommen beschränken sich auf Steilwände, an welche der normale Tourist sich nicht verirrt. Der eher unzugängliche Lebensraum ist die Grundlage des Überlebens. Da die Lebensräume bei Touristen nicht beliebt sind, können die Eidechsen bis heute meist ungestört den Tag verbringen.
Im Tenogebirge gibt es mindestens zwei unabhängige Vorkommen der größeren Gallotia intermedia. Beide bekannte Vorkommen verlangen aber eine längere und zugleich anstrengende Wanderung mit steilen Auf- und Abstiegen. Auch hier sind die Lebensraumbereiche äußerst karg. Man fragt sich was die Eidechsen hier überhaupt zu Fressen erwischen. Obwohl die Art direkt am Meer lebt, regnet es hier sehr selten.
Insgesamt werden die beiden Populationen auf höchstens 1200 Exemplare geschätzt. Die getüpfelten Kanareneidechsen leben in unzugänglichem und absolut lebensfeindlichem Gelände. Genau diesen Umstand sehen wir als Grund dafür an, dass sie so lange unentdeckt leben konnten. Vor allem auch der Umstand, dass es sich bei den Habitaten um Landstriche handelt, welche touristisch nicht erschlossen sind, könnte ein Überleben der Art auch in Zukunft ermöglichen. Wir konnten trotz intensiver Suche an den Wegrändern leider nur ein einziges Exemplar der Art ermitteln. Die unberührten Flächen zwischen den Wegen haben wir bewusst nicht betreten, dies ist auch nicht gestattet. Der lebend beschriebene Holotypus der Art ist leider im Februar 2018 im Terrarium verstorben. Er wurde an die Universität von La Laguna übergeben. Dennoch wurden bereits einige Jungtiere davon in Gefangenschaft auf der Insel gezüchtet. (pers. Mitteilung Jaime A.de Urioste)
Lebensfeindlicher gehts fast nicht
Auch im Süden gibt es ein Vorkommen von Gallotia intermedia. Aufgrund der starken Schutzwürdigkeit der Art wollen wir keine genauen Angaben tätigen. Der Lebensraum ist extrem lebensfeindlich. Steilwände, extreme Dürre, selbst die Euphorbien und Oppuntien vertrocknen in diesem Lebensraum. Nach mehrstündiger Suche haben wir den ersten Versuch ohne Erfolg abgebrochen. Ein zweiter Versuch führte bei bedecktem Himmel und Wind zum bedingten Erfolg. Aufgrund der widrigen Bedingungen hatten wir eine Sichtung fast schon aufgegeben und wurden aber dann doch noch mit der Sichtung von einem vermutlich einjährigen Tier belohnt. Aufgrund der Körperproportionen schließen wir auf ein Weibchen.
Inzwischen waren wir 10 mal bei den getüpfelten Kanareneidechsen im Lebensraum und lediglich bei unserem zweiten und auch den letzten beiden Versuchen waren wir erfolgreich.
Mehr über die Kanareneidechsen könnt ihr in unserem Blog in verschiedenen Artikeln nachlesen:
Zucht von Gallotia galloti eisentrauti
Gallotia galloti eisentrauti (Bischoff, 1982)
Gallotia simonyi – Die Riesen von el Hierro
Reptilien der Kanaren in der Natur und in der privaten Zucht
Echstrablatt 02/24 Chalcides sexlineatus bistriatus
Echstrablatt 01/2024 Gallotia galloti palmae
Noch viel mehr gibt es in unserem Buch über die Reptilien der Kanaren:
Schee ond doch id do – Reptilien der Kanaren Band I
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