Eine Zauneidechse mit Doppelschwanz sieht man nicht sehr oft. Wie kommt es zur Doppelschwanzbildung?
Zauneidechsen sind in der Lage den Schwanz oder auch nur einen Teil davon abzuwerfen. Deshalb sind die Schwanzwirbel mit einer Sollbruchstelle versehen. Der Abwurf, der als Autotomie bezeichnet wird, erfolgt im Regelfall als letzte Maßnahme im bei Gefahr das Leben zu retten. Das abgeworfene Teilstück des Schwanzes zappelt deutlich zu sehen und lenkt so im Regelfall den Prädator ab. Durch die schnellen Bewegungen lässt er von der Eidechse ab und begnügt sich mit dem abgeworfenen Stück.
Für die Eidechse bietet der Abwurf nicht nur Vorteile. Mit dem Abwurf des Schwanzes verliert sie die darin gespeicherten Fettreserven. Der Schwanz wächst als Knorpel auch tatsächlich wieder nach. Jedoch wird das Regenerat niemals die Originallänge erreichen. Ein weiterer Abwurf kann auch nur noch an dem Wirbel vor dem Regenerat erfolgen. All zu viele Versuche hat eine Eidechse also nicht. Bis der Schwanz wieder fast die gleiche Länge erreicht hat dauert es bis zu einem Jahr. Die Tage nach dem Abwurf sind die Eidechsen kaum zu sehen und bewegen sich fast nicht. Bei unseren Terrarientieren haben wir noch nie durch anfassen eine Autotomie verursacht. Um dies auch sicher zu vermeiden, fassen wir bei Neuankömmlingen in den Mittagsstunden nicht ins Terrarium. Nicht dass aus Versehen und vor Schreck doch mal eine Eidechse den Schwanz abwirft. Übrigens können nicht nur Eidechsen den Schwanz abwerfen. Auch viele Geckos und andere Echsen können dies zur Ablenkung der Verfolger einsetzen. Manche Taggeckos können sogar die Haut abstreifen und wieder vollständig regenerieren.
Doch wie kommt es nun zur Bildung zweier Schwanzenden?
Die Zauneidechse mit Doppelschwanz hat vermutlich einen Teilabwurf versucht und dabei blieb ein Teil des Schwanzes aber erhalten. Der neu nachwachsende Schwanzteil hat sich dabei mit dem alten nicht vollständig abgeworfenen verwachsen.
Eine weitere, seltene Erscheinung bei der Zauneidechse könnt ihr hier finden.
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